Chronik

 

Bericht seit der Gründung 1876

 

Am 6. August 1876 wurde auf Veranlassung des Bezirksamtsmannes von Auer in Lindau, durch Bürgermeister Johann Baptist Welte in Meckatz und durch Moritz Albeser, Gastwirt zum Hirschen eine Versammlung einberufen zu der sich 60 Bürger der Gemeinde einfanden.

 

Den Erschienenen wurde der Vorschlag unterbreitet, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Sämtliche Anwesende haben sich damit einverstanden erklärt. Nach kurzer Debatte konnte man daran gehen, die geeigneten Männer zu wählen, die nunmehr die Freiwillige Feuerwehr zu gestalten und zu führen hatten.

Die Wahl hatte folgendes Ergebnis:

Vorstand:        Moritz Albeser, Gastwirt zum Hirschen

Kommandant: Josef Specht, Butter- und Käsehändler (Riedhirsch)

Adjutant:        Martin Sohler von Meckatz

 

Der Aufforderung zum Beitritt in den Verein folgten in kurzer Zeit 63 Mann. Für die damaligen Verhältnisse zweifellos ein schöner Anfang.

Zuvor hatte in Heimenkirch eine Art Pflichtfeuerwehr bestanden. Bei einem Brand war jeder Hausbesitzer verpflichtet zu helfen, dies geschah nach Hausnummern, jeder bekam seinen Dienst im Brandfalle festgelegt.

Im Gründungsjahr wurde ein neues Spritzenhaus gebaut. Es war allerdings nicht das erste, denn es hatte schon zwei Vorgänger. Diese standen damals zwischen den Gasthäuser „Sonne und Traube“ (Pfarrplatz). Daraus kann man sehen, daß schon allerhand Geräte vorhanden waren.

Im Jahre 1877 wurde eine zweirädrige Handspritze angeschafft. Fünf Jahre später leistete man sich bereits eine vierrädrige Saugspritze. Zweifellos waren um diese Zeit tragbare Leitern vorhanden, so daß die Wehr für Brandfälle wohlgerüstet war.

Moritz Albeser als 1. Vorstand des jungen Vereins genoß besondere Wertschätzung. Durch seinen Umzug nach Kempten ging er der Freiwilligen Feuerwehr verloren, was außerordentlich bedauert wurde. An seine Stelle wurde dann der Kaufmann Johann Georg Lingg berufen.

Im Jahre 1901 erfolgte dann die Weihe der neuen Fahne, die erste Vereinsfahne ist bereit 1886 angeschafft worden.

Kommandant Specht legte 1902 sein Amt nieder, sein Nachfolger wurde Baumeister Michael Milz von Berg. Im gleichen Jahr starb der Adjutant Martin Sohler - an seine Stelle trat Zimmermeister Josef Stöckeler.

Michael Milz wurde als Kommandant 1906 von Josef Schneider (Musikschneider) abgelöst.

Gleichzeitig wurde Strohhutfabrikant Martin Keller zum Vorstand gewählt. 21 Jahre führte er dieses Amt in mustergültiger Weise. Nach seinem Abgang wurde er zum Ehrenvorstand ernannt.

Die Gemeinde erwarb 1906 für die Wehr eine neue Saug- und Druckspritze. Für den 1912 zurückgetretenen Josef Schneider wurde Kaufmann Karl Holdenried zum Kommandanten gewählt, der während seiner Teilnahme am Kriege 1914-1918 von Hyronimus Herrmann vertreten wurde. Im ersten Weltkrieg sind zehn Feuerwehrkameraden gefallen.

Am 21. November 1926 wurde das 50jährige Jubiläum festlich begangen. Nach 24jähriger Wahrnehmung seines Postens wurde der Adjutant Josef Stöckeler 1926 durch den Tod abberufen. Sein Nachfolger wurde Xaver Schneider von Berg, der dieses Amt bis 1946 versah. 1927 wurde Johann Specht von Mapprechts für den infolge hohen Alters zurückgetretenen Martin Keller Vorstand. Auch Kommandant Karl Holdenried legte 1927 sein Amt nieder. In Würdigung seiner großen Verdienste wurde er zum Ehrenkommandanten ernannt. Sein Nachfolger wurde Christian Huber von Meckatz, der sein Amt bis 1945 mit einer Unterbrechung von 1938-1941 inne hatte. In dieser Zeit war Xaver Baldauf Kommandant der Wehr.

Die Jahre 1930 bis 1934 brachte die Erfüllung langgehegter Wünsche. Am 8. September 1930 konnte das neue Feuerwehrgerätehaus bezogen werden und 1931 übergab die Gemeinde der Wehr eine Kleinmotorspritze. 1933 konnte zur Beförderung von Motorspritze und Mannschaft ein Kraftfahrzeug angeschafft werden. 1934 wurde auf dem Rathaus eine Sirene eingebaut. Im gleichen Jahr wurde Willibald Hodrius zum Vorstand gewählt, er führte dieses Amt bis zum Ende des zweiten Weltkrieges.

Im Verlauf des zweiten Weltkriegs von 1939-1945 mußte der größte Teil der Mitglieder dem Rufe zur Wehrmacht Folge leisten. In diesem Krieg sind sieben Kameraden gefallen - vier Kameraden sind vermißt.

Nach dem Umsturz im April 1945 war die Wehr in ihrer Tätigkeit zunächst stillgelegt. Im Frühjahr 1946 konnte sie unter dem neuernannten Kommandanten Hans Zacherl und seinem Stellvertreter Fidel Schneider wieder gegründet werden und mit den ersten Übungen beginnen, jedoch war ihre Stärke auf Anordnung der franz. Besatzungsmacht vorübergehend auf 20 Mann begrenzt, da nämlich die Pariser Feuerwehr einer Untergrundbewegung angehörte hatte. Im Frühjahr 1948 wurde eine Motorspritze erworben. Im Herbst des gleichen Jahres konnte von der Gemeinde ein neuer 1,5 to Opel-Blitz zur Beförderung der beiden Motorspritzen und der Bedienungsmannschaft beschafft werden. Das 75jährige Bestehen der Wehr wurde am 8. Dezember 1951 festlich begangen. An den Opel-Blitz baute die Fa. Ziegler 1955 eine der ersten Vorbaupumpen an.

Im Januar 1958 schied Hans Zacherl als Kommandant aus, da er zum Kreisbrandinspektor des Landkreises gewählt wurde, als neuer Kommandant wurde der bisherige Stellvertreter Fidel Schneider gewählt. Sein Stellvertreter wurde Karl Eckart. 1959 bekam die Wehr zur besseren Ausrüstung zwei Pressluftatmer. Für die altersschwache TS8 wurde 1960 eine neue TS8 Magirus mit VW Motor gekauft. 1962 ging ein lang gehegter Wunsch der Wehrmänner in Erfüllung. Die Marktgemeinde übergab der Wehr ein neues Löschfahrzeug LF8 Mercedes der Fa. Ziegler. Durch eine Haussammlung der Feuerwehrkameraden konnte 1963 jeder Mann uniformiert werden.

Kreisbrandinspektor Hans Zacherl wurde 1965 zum Ehrenkommandanten ernannt. Durch den Tod von Hans Zacherl verlor die Wehr 1973 ein geschätztes Vorbild.

1964 wurde die Fahne von 1901 erneuert. In diesem Jahr erhielt die Feuerwehr auch eine neue Anhängeleiter mit einer Länge von 12m.

Im Jahr 1966 war die Wehr mit dem Postbusunglück in Riedhirsch gefordert.

Eines der ersten Tanklöschfahrzeuge im Landkreis Lindau erhielt die Feuerwehr 1972. Mit dem neuen Fahrzeug auf Mercedes Benz Fahrgestell und Ziegler-Aufbau erhielt die Wehr für beide Fahrzeuge Sprechfunkgeräte. Die Fa. Südpetrol AG (ENI) übergibt der Feuerwehr einen Pulverlöschanhänger mit 250 kg Inhalt. Mit diesem Anhänger muß die Feuerwehr bei Ölalarm zur Ölpipeline nach Schlachters fahren.

Mit dem Tanklöschfahrzeug konnte dann 1974 in Opfenbach-Litzis ein Großbrand verhindert werden, denn die Löschwasserversorgung in Litzis war nicht ausreichend. Die Feuerwehr wird immer mehr Mädchen für alles, so half sie auch beim Rasen verlegen im neuen Freibad.

1977 baute die Gemeinde mit viel Eigenleistung der Wehrmänner die ehem. Brauerei Karg zu einem Gerätehaus um. In diesem ist Platz für vier Fahrzeuge und im Obergeschoß konnte ein Schlauchwaschbecken und ein großer Unterrichtsraum untergebracht werden.

Nach 20 jähriger Tätigkeit als Kommandant legte Fidel Schneider sein Amt nieder, ebenso sein Stellvertreter Anton Haas nach 12 Jahren. Fidel Schneider wurde für seine Verdienste 1980 zum Ehrenkommandanten ernannt.

Georg Milz wurde zum neuen Kommandant gewählt, sein Stellvertreter wurde Felix Weiher.

Alle zwei Jahre können die Feuerwehrler ein Leistungsabzeichen ablegen, was auch mit Eifer immer wieder gemacht wurde. 1980 hat sich sogar eine Gruppe zusammengefunden, die in Egg/Vorarlberg das österreichische Leistungsabzeichen in Bronze erworben hat.

Der Opel-Blitz war inzwischen altersschwach geworden und mußte teilweise zu Einsätzen sogar angeschoben werden. Die Feuerwehr konnte 1981 von der Stadt Reutlingen ein gut gebrauchtes Löschfahrzeug LT 16/TS mit einer Tragkraftspritzenpumpe TS 8 erwerben. Der Opel-Blitz fährt heute noch „in aller Ruhe“ als Werbeträger bei der Löwenbräu Meckatz.

Für den kameradschaftlichen Teil und für die Verwaltungstätigkeiten des Kommandanten bauten sich die Wehrmänner 1985 ein Floriansstüble aus.

Zum 110 jährigen Bestehen 1986 erhielt die Feuerwehr für das 1962 erworbene LF 8 ein neues Löschfahrzeug vom Typ LF 8 Magirus. Das alte LF 8 Mercedes diente weiter bei der Werksfeuerwehr Erba in Wangen.

Im Rahmen der Generalversammlung wurde Anton Haas mit Feuerwehrgold für seine über-durchschnittlichen Dienste und seine 40 jährige Tätigkeit geehrt und in den Feuerwehr-ruhestand verabschiedet.

Ein anstrengendes Jahr hatte die Feuerwehr 1987. Ein Brandstifter trieb in Heimenkirch sein Unwesen. Nach drei Brandstiftungen im Sommer brannte dann in einer Oktobernacht in der Kemptner Str. ein ehem. landw. Anwesen und während den Löscharbeiten ereilte die Feuerwehr ein zweiter Alarm, in den Garagen hinter dem Gasthof Sonne war ebenfalls ein Feuer ausgebrochen. Zwei Tage nach dieser Brandnacht konnte der geständige Brandstifter gefaßt werden.

Von der Fa. Hochland erhielt die Feuerwehr 1990 einen gebrauchten VW-Kombi. Dieser wurde von den Wehrmännern in ein Feuerwehrfahrzeug (MZF) umgebaut.

1993 mußte der stellv. Kommandant Felix Weiher nach über 40 Jahren seinen Dienst bei der Feuerwehr quittieren. Felix Weiher war 23 Jahre Fähnrich und 15 Jahre stellv. Kommandant.     Felix Weiher wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Im Jahr darauf erreichte der Kommandant Georg Milz ebenfalls die Altersgrenze von 60 Jahren und wurde nach über 40 Jahren Dienst in den Feuerwehrruhestand verabschiedet. Anschließend wurde Josef Schädler als Kommandant und Peter Hohenester als sein Stellvertreter gewählt. Georg Milz wurde zum Ehrenkommandant und Anton Rädler zum Ehrenmitglied ernannt.

1997 erhielt die Feuerwehr für das inzwischen fast 35 Jahre alte Löschfahrzeug LF 16/TS ein neues Löschfahrzeug LF 16/12 auf MAN Fahrgestell mit Ziegler-Aufbau. Das Fahrzeug verfügt über modernste Rettungsgeräte, wie Rettungsschere und Spreizer und einen Lichtmast. Das Löschfahrzeug hat zudem einen Tank mit 1600 l Löschwasser.

1998 konnte die gesamte Wehr mit neuen Schutzanzügen und Schutzmäntel ausgerüstet werden.

1999 konnte ein Überdrucklüfter beschafft werden, der kurz darauf schon seine Wirkung bei einem Zimmerbrand unter Beweis stellte, ebenfalls wurde neue Funkmelder angeschafft, auch hielt uns der Sturm Lothar auf trapp.

Im Jahr 2000 wurde eine neue TS8 angeschafft, die Glasbausteinwand am Feuerwehrhaus saniert und die Kommandanten Josef Schädler und Peter Hohenester in Ihren Ämtern mit voller Unterstützung bestätigt.

 

Im Jahre 2001 nahm unsere Wehr erneut an einem österreichischen Leistungswettbewerb teil und erhielt das bronzene Abzeichen, auch begann die Gründung einer Jugendfeuerwehr. Ein Festabend in der alten Turnhalle wurde zu unserem 125 jährigen Jubiläum abgehalten.

2002 wurde ein Nebelgerät angeschafft, die Südfassade saniert 70 Feuerwehrspinde und die Bühne ins Gerätehaus eingebaut. Ein Gaudiskirennen wurde am Tannenlift ausgetragen.

2003 erwarben wir einen gebrauchten VW Kombi von der Fa. Meckatzer Löwenbräu welcher als MZF umgebaut wurde und aus eigenen Mitteln finanziert.

2004 bekamen wir unser neues TLF 16/25 von der Fa. Marte, das alte TLF wurde nach Paraguay verschifft, es wurden 500 Sandsäcke befüllt und eingelagert. Wegen mangelnder Funkmelder wurde eine Handyalarmierung in Betrieb genommen.

Die Alarmierung der Wehren erfolgte bereits durch die integrierte Leitstelle in Kempten.

Unser Zeltvorbau musste durch neue Dielen verbessert werden.

2006 wurde die erste Wärmebildkamera angeschafft.

2007 Bewältigten wir den Netto-Brand welcher sich mit seiner Nagelbinderkonstruktion als äußerst unstabil herausstellte.

Josef Schädler stellte sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als  erster Kommandant zur Wahl.  Peter Hohenester wurde als erster Kommandant und Weiher Herbert als zweiter Kommandant gewählt.

Unsere Fahne wurde Restauriert und auch seit Sommer 2007 ist unsere Feuerwehr nun im Internet vertreten.

2009 bewältigten wir einen Großbrand beim Anwesen Feneberg in Riedhirsch.

Ein Stammtisch für ehemalige Feuerwehrler wurde gegründet.

Der Rettungssatz vom LF16 wurde ausgetauscht, um den immer stabiler werdenden Fahrzeugkarossen gerecht zu werden. Die THL Ausbildung wurde mehr intensiviert, da wir immer mehr mit Unfällen konfrontiert wurden, die wir so noch nicht gekannt hatten.

2010 wurde Hans Kling zum Ehrenmitglied ernannt, wir wurden zu zwei Großbränden  ein Reifenlager in Niederstaufen und ein landwirtschaftliches Anwesen in Itzlings gerufen. Der Einsatz an Ölspuren nahm deutlich zu . Gefordert wurden wir auch durch das Hochwasser in der Nadenbergstraße und beim Sägewerk Kessler, welches dazu führte, dass der Bestand an Sandsäcken aufgestockt wurde.              

2011 war seit 1987 das Jahr des Brandstifters das Einsatzstärkste Jahr, 9 Brandeinsätze und 85 technische Hilfeleistungseinsätze galt es zu bewältigen. Prägend war sicher der Brand eines Wohnhauses in Berg sowie das Hochwasser in Meckatz. Um solchen Wetterkapriolen besser stand zu halten, beschafften wir unseren Anhänger bestückt mit Rollcontainern.

2012 wurden wir von Einsätzen auch nicht verschont, gerufen wurden wir beim Brand der Baywa Hergatz und den Verkehrsunfällen in Wigratzbad sowie auf der B12 bei Grod.

Der Unterrichtsraum wurde renoviert und die sanitären Anlagen im Feuerwehrhaus in Eigenleistung installiert.

2013 wurde Hans Schneider zum Ehrenmitglied und Josef Schädler zum Ehrenkommandanten ernannt. Peter Hohenester wurde im Amt des ersten Kommandanten und Herbert Weiher als zweiter Kommandant bestätigt. Gerufen wurden wir beim Brand eines landwirtschaftlichen Anwesen in Beuren.

Auch ist inzwischen jeder Feuerwehrdienstleistende mit einem Funkmelder ausgestattet und das MZF wurde mit einem Defibrilator für den Eigenschutz bestückt.

2014 Bauten wir unser Floriansstüble ins Obergeschoß aus und das alte Floriansstüble wurde in eine Abschnittsführungsstelle umgebaut, alles in Eigenleistung. Weber Peter wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Gerufen wurden wir zu einem Brand eines landwirtschaftlichen Anwesen  in Bleichen, sowie der Brand einer Maschinenhalle in Unterried

2015 wurde unser neues MZF eingewiehen.wir bekamen neue Hallentore und eine Absauganlage. Auch verstarb unser Feuerwehrreporter Andreas Kreyer. Gefordert waren wir mit der Einführung des Digitalfunks. 2015 Gründeten wir den Verein Freiwillige Feuerwerhr Heimenkirch e.V, erster Vorstand wurde Fügenschuh Kajetan, zweiter Vorstand Kling Uli.

Weiher Herbert wurde zum ersten Kommandanten und Rupert Weber zum zweiten Kommandanten gewählt.

 

Inzwischen ist die Feuerwehr Heimenkirch 140 Jahre alt und mit Mannschaft und Gerät auf einem Stand auf den wir Stolz sein können. Auch durch die Gründung einer Jugendfeuerwehr und die Vereinsgründung haben wir sicherlich den richtigen Schritt in die Zukunft getan.

 

Es soll weiterhin unser Leitspruch gelten:

 

„Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“